Gerade in der Kunst haben Routinen kein gutes Renommee: zu starr zu einengend zu langweilig -
so zumindest die weit verbreitete These. Dabei sind sich die stabilisierenden Kräfte von
Routinen und die innovative Instabilität künstlerischer Praxis näher als oft vermutet. Die
Beiträger*innen widmen sich zum einen der produktiven Kraft und zum anderen den krisenhaften
Momenten von eingeübten gewohnheitsmäßigen Praktiken in Tanz und Performance. Dabei nehmen sie
Routinen in der Ausbildung in künstlerischer Praxis und Wissenschaft sowie im Kontext
digitaler Formate und postkolonialer Ansätze in den Blick - und zeichnen so ein Bild des Tanzes
im Spannungsfeld von Stabilisierung und Veränderung.