Die Dublin-Verordnung als der zentrale Gesetzestext über die Verteilung der Zuständigkeit für
Asylverfahren zwischen den Mitgliedstaaten wirft eine ganze Reihe von Fragen auf: Warum wurde
sich für eine Regelung entschieden die offensichtlich den Interessen der Asylsuchenden und
denen der Mitgliedstaaten an den Außengrenzen widerspricht? Wie lassen sich die Krisen der
Verordnung und ihre gleichzeitig hohe Kontinuität erklären? Und warum scheitern zehntausende
Überstellungen durch den Widerstand der Asylsuchenden? David Lorenz rekonstruiert die
Dublin-Verordnung und ihre Umsetzung als Resultat politischer juristischer und
gesellschaftlicher Kämpfe - deren Ergebnisse immer wieder neu ausgehandelt werden müssen.