Das Unendliche überlastet unsere Einbildungskraft: Wir können es denken aber wir vermögen es
nicht seine Ausmaße zu erfassen. Wie ist in der europäischen Kulturgeschichte mit dieser
Inkommensurabilität des Unendlichen umgegangen worden? Stephan Mühr behandelt das Phänomen
nicht als essentiell-gegebenes mathematisches Problem. Stattdessen erörtert er die jeweiligen
Semantisierungen als Narrative denn diese übertragen die ontologische Indifferenz des
Unendlichen paradoxerweise in konkrete Darstellungen. An Fallbeispielen von Parmenides bis
Popper wird somit deutlich wie etwas erzählt wird das nicht bestimmt werden kann.