Wie gehen Gesellschaften in Krisenzeiten mit kultureller Vielfalt um und auf welcher
Wissensbasis werden Grenzziehungsprozesse in der Bevölkerung vollzogen? Daniela Simon zeichnet
die konfliktreiche Entstehung und Umsetzung von Bevölkerungskategorien in politische Praxis
anhand der Geschichte der Halbinsel Istrien in der späten Habsburgermonarchie nach. Dort
entstand der Begriff des kulturellen »Hibridismus« der Uneindeutigkeiten in der
Kategorisierung der Bevölkerung bezeichnete aber auch der Legitimierung von
Gruppenzugehörigkeiten auf der Basis von Hybridität diente. Das »Modell Istrien« dient so als
Blaupause für andere soziale Ordnungen um Praktiken und Modi des Zusammenlebens in
Vergangenheit und Gegenwart zu analysieren.