Was geschah mit den unfertigen Texten französischer Autor*innen im 16. und 17. Jahrhundert
wenn sie verstarben? Amalia Witt beleuchtet Fragen des Erbens und Vererbens von Texten anhand
der außergewöhnlichen Freundschaft zwischen dem Autoren Montaigne und Marie de Gournay einer
der ersten Herausgeberinnen und Autorinnen der Frühen Neuzeit. Im Zentrum steht dabei das
literarische und gesellschaftliche Umfeld Marie de Gournays die als unverheiratete
alleinlebende und politikinteressierte Frau einen für die damalige Zeit außergewöhnlichen
Lebensweg beschritt. Die Analyse zeigt nicht nur das beachtliche kreative Potenzial dieser
besonderen Verbindung auf sondern stellt auch heute noch etablierte hegemoniale Rollenbilder
in der Literatur infrage.