Mit der Metapher der »toten Mutter« beschreibt André Green nicht deren realen Tod sondern die
Erfahrung des Kindes mit einer innerlich abwesenden depressiv zurückgezogenen Mutter. Zur
Veranschaulichung der aus dieser Konstellation resultierenden psychischen Defizite des Kindes
spricht er von den »psychischen Löchern« einer »weißen Depression«. Ausgehend von dieser
frühkindlichen Erfahrung widmet sich Green der Entwicklung des Narzissmus nimmt nicht
ausgearbeitete Gedanken der Freud'schen Narzissmustheorie auf und denkt sie weiter. Dabei
bezieht er sowohl die Klassiker zum Narzissmus von Kernberg und Kohut wie auch weitere
renommierte Theoretiker der Psychoanalyse in seine Überlegungen mit ein: Bion Klein Lacan und
Winnicott. Green gelingt es die Pole des Narzissmus - Lebens- und Todesnarzissmus - neu und
nachhaltig ins Blickfeld zu rücken.