Mehr als 25 Jahre nach dem Mauerfall streiten ehemals politisch Verfolgte noch immer um einen
angemessenen Umgang mit den Folgeschäden der SED-Diktatur. Mit den
SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen wurde der erste Schritt zur Aufarbeitung vollzogen. Dennoch
üben zahlreiche Opferverbände Kritik an zu geringen Rentenzahlungen Defiziten in den
Anerkennungsverfahren von haft- und verfolgungsbedingten Gesundheitsschäden und
gesellschaftlichen Verharmlosungstendenzen und fordern Nachbesserungen. Im vorliegenden Buch
wird eine umfassende Einordnung der Spätfolgen politischer Traumatisierung in der ehemaligen
DDR vorgenommen. Namhafte Expertinnen und Experten äußern sich zu Problemen in der aktuellen
Begutachtungspraxis psychischer Traumafolgestörungen sowie zu Besonderheiten der Behandlung im
Bereich psychoanalytischer Therapie Verhaltenstherapie und alternativer
Traumatherapiemethodik. Erstmals werden auch die Auswirkungen politischer Verfolgung auf die
Familie und die Nachkommen der Opfer in den Fokus der Betrachtung gerückt. Mit Beiträgen von
Karl-Heinz Bomberg Doris Denis Ruth Ebbinghaus Alexandra Evers Jörg Frommer Bettina
Kielhorn Stefanie Knorr Erika Kunz Frank-Dietrich Müller Freihart Regner Carsten Spitzer
und Stefan Trobisch-Lütge