Alexander Korte hinterfragt kritisch den negativen Einfluss pornografischer Angebote auf
minderjährige KonsumentInnen und unterscheidet dabei zwischen Kindern und Jugendlichen und den
verschiedenen Inhalten von Online-Pornografie. So regt er dazu an die Verwahrlosungs- und
Viktimisierungsdebatte über (Online-)Pornografie kritisch zu reflektieren und die augenfällige
»moralische Panik« auf unbewusste Motive zu untersuchen ohne jedoch die möglichen aus
entwicklungspsychologischer Sicht keineswegs zu unterschätzenden Risiken zu übersehen. Korte
untersucht das alltagskulturelle Phänomen der Pornografie sowohl aus
psychoanalytisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive als auch aus Sicht der empirischen
Sexualwissenschaft und der Entwicklungspsychologie. Er beschreibt die unterschiedlichen
psychischen Integrationsaufgaben von Jungen und Mädchen im Zuge der pubertätsbedingten
körperlichen und psychosexuellen Reifung die für das Verständnis des ausgeprägten
Gendereffekts bei der Nutzung von pornografischen Angeboten wichtig sind.