Lukas Zabel untersucht die narzisstische Depression systematisch aus der Doppelperspektive von
Psychiatrie und Psychoanalyse. Er legt ein breites und ganzheitliches Verständnis der Konzepte
Narzissmus und Depression dar und verortet die narzisstische Depression aus psychiatrischer
Perspektive als Ausdruck narzisstischer Vulnerabilität aus psychoanalytischer Sicht erweist
sie sich als eine von vier Verbindungsformen von Depression und Narzissmus bei der die
Depression Ausdruck eines pathologischen Narzissmus ist wie er von Otto F. Kernberg und Heinz
Kohut erstmalig beschrieben worden ist. Charakterisieren lässt sich die narzisstische
Depression durch den Leitaffekt der Scham Gefühle der Minderwertigkeit Leere und Langeweile
sowie eine erhaltene affektive Reagibilität. Der Autor macht auf Unzulänglichkeiten und
Verkürzungen in der Narzissmus- sowie Depressionskonzeption des Diagnosemanuals DSM aufmerksam
zeigt Schwierigkeiten bei der Differenzialdiagnostik der narzisstischen Depression auf und
zeichnet ein umfassendes Bild von Depression Narzissmus sowie der narzisstischen Depression.