Hermann Beland plädiert dafür die leidvollsten Gefühle vollständig zu akzeptieren und die
individuellen und kollektiven Irrtümer die diese verursachten zu verändern. Er sieht hier die
praktizierenden PsychoanalytikerInnen in der Verantwortung und fordert die Erkenntnisse aus
der Therapieforschung zu nutzen um destruktive Tendenzen in der Gesellschaft zu verstehen
individuell zu verändern und so gesellschaftliches Leiden zu reduzieren. Denn zwischen
individuellen seelischen Erkrankungen und gesellschaftlicher Destruktivität besteht ein
problematischer wechselseitiger Zusammenhang. Beeinflusst von Wilfred Bions Vertiefung der
therapeutischen Arbeit der Theoriedynamik und der Gruppendynamik widmet sich Beland folgenden
Fragen: Wie führen organisierte individuelle psychotische Vorurteile zu kollektiven
Denkstörungen in der Gesellschaft? Werden Feindseligkeit und Vorurteile zwischen den Völkern
durch erfolgreiche individuelle Therapien verringert? Könnte Social Dreaming politisch
hilfreich für eine gute Regierungsführung (Governance) sein?