Ausgehend vom kontrovers diskutierten Verhältnis von konflikt- und strukturbedingten
psychischen Störungen untersucht Lesmeister klinische und sozialpsychologische Aspekte des
gegenwärtig vorherrschenden Paradigmas des beschädigten Selbst. Der traumatologisch zu
verstehende Dissoziationsgrad des Selbst im Zustand der strukturellen Beschädigung setzt sich
fort im Phänomen des leeren Selbst. Das tragische Selbst versteht er als genuine
Hintergrundfigur psychoanalytischer Selbst-Verständigung. Die Erkenntnisse aus diesem
interdisziplinären Dreischritt sind für die psychoanalytisch-psychotherapeutischen Arbeit von
hohem Wert.