Transgenerationalität bezeichnet in der Psychoanalyse die unbewusste Weitergabe meist
unverarbeiteter Traumata oder belastender Ereignisse an die nächste Generation. Susanne
Döll-Hentschker bietet eine umfassende komprimierte Übersicht über das Thema. Die Autorin
zeichnet die historische Entwicklung des Konzepts nach das als Phänomen erstmals bei
Nachfahren von Holocaust-Überlebenden beobachtet und erforscht wurde. In der Folge hat das
Wissen um transgenerationale Weitergaben von Traumata und ihre möglichen Mechanismen auch den
Blick erweitert wenn es um psychische Krankheiten der Eltern um Vernachlässigung und Gewalt
um Missbrauch von Kindern oder auch um Krieg und Folter geht. Anhand klinischer Fallbeispiele
zeigt die Autorin wie transgenerationale Phänomene in der Psychotherapie thematisiert und
bearbeitet werden können. Darüber hinaus macht sie deutlich dass der Arbeit mit betroffenen
Familien eine wichtige Bedeutung zukommt um die Weitergaben zu reduzieren oder zu
unterbrechen.