Eine der größten Herausforderungen in der Sozial- und Kulturforschung ist die Frage wie
gesellschaftlich und individuell Nicht-Bewusstes zusammenhängen. Mit seinem Konzept der
Sozioanalyse einer »Psychoanalyse des Sozialen« hat der französische Soziologe Pierre
Bourdieu Zugänge zu gesellschaftlichen Formen der Unbewusstheit entwickelt die für
zeitgenössische Fragestellungen von besonderer Bedeutung sind. Dabei versteht er Soziologie als
Wissenschaft die bestrebt sein sollte das in der sozialen Welt systematisch Ausgeblendete und
Verborgene aufzuzeigen. Vera King legt dar wie Bourdieu in seiner Konzeption von Sozioanalyse
auf psychoanalytische Epistemologie und Konzepte sowie auf Begriffe des Unbewussten
zurückgreift. Auf der Basis von Forschungen zu sozialer Mobilität und Bildungsaufstieg
veranschaulicht sie darüber hinaus wie soziale und psychische Dynamiken ineinandergreifen
können.