Fast jede zweite Beziehung beginnt virtuell. Tinder OnlyFans oder Instagram sind die Orte an
denen Annäherung stattfindet Sex angebahnt wird und Beziehungen geführt werden. Lange verstand
die Psychologie das um sich greifende Handynutzungsverhalten als Sucht suchtähnlich oder als
Fear of missing out. Neueste Erkenntnisse weisen aber auf Bindung hin auf die Liebe zum
Endgerät und zu den Personen im virtuellen Raum - seien es neue Online-Bekanntschaften die
langsam zu Real-Life-Beziehungen werden oder Influencer*innen die Orientierung bei
alltäglichen Fragen und ungewöhnlichen Interessen geben. Johanna L. Degen spürt der Bedeutung
der verschiedenen Phänomene von Onlinedating bis Social-Media-Nutzung vor dem Hintergrund der
gängigen Theorien von Intimität Liebe Sexualität und Beziehung nach und wendet den aktuellen
Forschungsstand sowie Erkenntnisse aus der therapeutischen und paartherapeutischen Praxis auf
diese Kontexte an.