Das Unbehagen steigt Krisen sind in aller Munde und immer mehr Menschen fühlen sich in der
spätmodernen Gesellschaft fremd und verloren. Dabei verstärken gegenwärtige Konflikte lediglich
ein elementares und seit Längerem wachsendes Grundgefühl: Die vormalige Normalität des Lebens
ist vorbei. Manfred Prisching begreift die Atmosphäre diffuser Unruhe als Ergebnis verletzter
Grundbedürfnisse. Wo verbindliche Werte die Verwurzelung in einer Gemeinschaft oder elementare
Sicherheitsbedürfnisse keinen Ort mehr haben steigt erst die Irritation dann entwickeln sich
zunehmend Angst Aggressivität und Ressentiment. Doch wohin driftet eine Gesellschaft in der
jedes polarisierungsfähige Thema und jedes streitfähige Ereignis zum Anlass genommen werden um
den emotionalen »Überdruck« konflikthaft zu inszenieren?