Die notwendige Vermittlung zwischen Psychoanalyse und Historischem Materialismus zwischen
Subjekt und Gesellschaft steht seit über 100 Jahren aus. Dabei äußerte schon Freud die
Gesellschaft habe »an der Verursachung der Neurosen selbst einen großen Anteil«. Zwar kann die
Psychoanalyse ermitteln wie sich lebensgeschichtliche Prozesse innerlich entfalten aber auf
die Frage warum sich bestimmte subjektive Strukturen herausbilden vermag nur die
Gesellschaftstheorie zu antworten. Siegfried Zepf und Dietmar Seel wagen sich an diese
Vermittlung. Dafür beziehen sie Laplanches Überlegungen mit ein das Triebhafte als Eigenschaft
des Unbewussten und dieses als seelische Erscheinungsformen des gesellschaftlichen Widerspruchs
im Menschen aufzuklären. Dazu gehören auch Grundzüge einer Metatheorie deren Erfordernis
behauptet wurde deren Realisierung bis heute aber weitgehend ausgeblieben ist. Von der
Gesellschaft im Subjekt ist ein Plädoyer der Autoren für die Wiederaufnahme einer Debatte ein
Versuch ins Gedächtnis zurückzurufen was aus dem psychoanalytischen Alltagsbewusstsein durch
scheinbar Neues mehr und mehr vertrieben wurde.