Der amerikanische Re-Education-Diskurs der 1930er und 1940er Jahre war geprägt von der Frage
wie mit dem nationalsozialistischen Deutschland nach dem Krieg umzugehen sei. Eine wichtige
Rolle spielten dabei die Arbeiten Kurt Lewins seine Theorie geplanten sozialen Wandels und die
Demokratie-Experimente vom Ende der 1930er Jahre. Oliver König zeigt welche Bedeutung
angewandter Sozialpsychologie Gruppendynamik und Psychoanalyse für eine in Deutschland
schrittweise entstehende demokratische Kultur zukommt. Die Gruppe wird dabei mit hohen
Ansprüchen verknüpft: Sie soll gleichermaßen Produktivität steigern Zusammenhalt stiften und
individuelle Freiräume schützen. Anhand der beruflichen Lebenswege u.a. von Tobias Brocher Alf
Däumling Magda Kelber und Horst-Eberhard Richter führt König anschaulich vor Augen wie
Vergangenheitsbewältigung untrennbar mit der Profilierung von Sozial- und Humanwissenschaften
verbunden ist - trotz der mitunter komplexen Konfliktlinien und Paradoxien die diesen Wandel
begleiten.