Warum beginnen Menschen mit dem Preppen? Weshalb betreiben sie solch aufwändige
Vorsorgemaßnahmen und woher kommt ihre Furcht vor dem Zusammenbruch der gesellschaftlichen
Ordnung? In Interviews mit Prepper*innen spürt Mischa Luy deren persönlichen Motivationen und
Überzeugungen nach. Er beschreibt dass dem Wunsch nach Unabhängigkeit innerhalb
katastrophischer Zukunftsszenarien ein starkes Bewusstsein für individuelle und
gesellschaftliche Verletzbarkeit zugrunde liegt das auf persönlichen sowie tradierten
Mangelerfahrungen gesellschaftlichen Krisen und sozialisatorisch erworbenen Wertvorstellungen
beruht. Luy geht der Bedeutung von familiären Lebensformen biografischen Erfahrungsbeständen
und Selbstkonzepten nach und legt einen besonderen Fokus auf die politische Dimension des
Preppens. Dabei macht er deutlich warum bestimmte Deutungsmuster und Narrative innerhalb der
Prepper-Szene für Menschen mit rechter bis rechtsextremer Weltanschauung attraktiv sind. Zudem
leistet er eine historische Rekonstruktion der Genese der Preparedness-Logik und fragt danach
wie Preppen mit zeitgenössischen Zukunftsverhältnissen zusammenhängt.