'Kritische Sexualwissenschaft' so ein viel zitierter Satz des einflussreichen deutschen
Sexualforschers Volkmar Sigusch aus dem Jahr 1988 'denkt vom Widerspruch her versucht den
Prozess der Aufklärung dialektisch zu begreifen geht beidem nach Licht und Schatten auch in
sich selbst'. Von diesem Selbstverständnis bis heute stark geprägt zieht die Deutsche
Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens eine Bilanz
ihrer Wirkungsgeschichte in der Bundesrepublik. Der Band umfasst historiografische Aufsätze
autobiografische Texte Interviews und fachhistorische Schlüsseltexte. Die Autor*innen gehen
dem generationellen Wandel innerhalb der Fachgesellschaft nach und sie umreißen die Entwicklung
zentraler Forschungsfelder der sexualwissenschaftlichen Institute an den Universitätskliniken
Frankfurt am Main und Hamburg-Eppendorf als den beiden bedeutendsten universitären Ankerpunkten
der DGfS. Zudem erinnern sie an fachpolitisch relevante Kontroversen und zeigen deren Bedeutung
für Herausbildung des eigenen Profils in Öffentlichkeit und Fachöffentlichkeit auf. Mit
Beiträgen von Theodor W. Adorno Sophinette Becker Wolfgang Berner Michael Bochow Peer
Briken Sabine Cassel-Bähr Martin Dannecker Adrian de Silva Steffen Dörre Sonja Düring
Annika Flöter Johannes Fuß Hans Giese Annette Güldenring Sebastian Haffner Margret Hauch
Dagmar Herzog Vivian Jückstock Katrin M. Kämpf Reinhardt Kleber Julia König Richard Kühl
Richard Lemke Moritz Liebeknecht Urszula Martyniuk Stina Meier Bernd Meyenburg Teresa
Nentwig Timo O. Nieder Friedemann Pfäfflin Konstanze Plett Inoszka Prehm Wilhelm F. Preuss
Reimut Reiche Annette Rethemeier Hertha Richter-Appelt Helmut Schelsky Gunter Schmidt
Eberhard Schorsch Annette Schwarte Katinka Schweizer und Volkmar Sigusch