In der stationären Erziehungshilfe werden Kinder und Jugendliche betreut die aufgrund
individueller oder familiärer Problemlagen nicht in ihren Herkunftsfamilien aufwachsen können.
Die Herausnahme aus der Herkunftsfamilie und die Unterbringung in einem Heim bedeutet für diese
Kinder und Jugendliche einen Bruch in ihrer Biographie auf den die Erziehungshilfe reagieren
muss. Madeleine Klose und Shadi Mozaffari betrachten in ihrer vorliegenden Studie die
Beziehungs- und Konfliktdynamiken von Mädchen und Jungen in der stationären Erziehungshilfe.
Das Besondere an ihrer Untersuchung ist der lebensgeschichtliche Ansatz der einen Zugang zu
den subjektiven Sichtweisen und Sinnstrukturen der Kinder und Jugendlichen ermöglicht. Die
Autorinnen befragten Heimkinder noch während ihres Heimaufenthalts und stellten dabei folgende
Fragen in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung: Wie (re-)kon-struieren Jugendliche ihre
Beziehungs- und Konflikterfahrungen im Kontext ihrer Biographie? Wie erleben und bewerten
Jugendliche ihre aktuelle Lebenssituation im Heim? Welchen Einfluss nehmen die vergangenen
Beziehungsgestaltungen auf ihre gegenwärtigen Beziehungs- und Konfliktmuster? Welchen aktuellen
Entwurf haben die Jugendlichen von sich selbst im Kontext ihrer Biographie?