Heute besuch ich mich. Hoffentlich bin ich daheim. hat schon einst Karl Valentin gesagt. Das
Zitat bringt das gegenwärtige Interesse an uns auf den Punkt gleichzeitig zeigt es auf wie
schwierig es für viele Menschen ist sich bewusst mit sich selbst auseinanderzusetzen sich
selbst zu finden und zu erkennen. Wem dies gelingt der unterzieht das Selbst einer kritischen
Prüfung und möchte es verbessern. Schafft er es nicht eigenständig oder mit Hilfe von
Ratgeber-Literatur wird an diesem Punkt häufig ein Coach aufgesucht. Heute streben immer mehr
Menschen mit professioneller Hilfe zur Selbstentwicklung. In Unternehmen stellen sowohl das
multidirektionale Feedback (häufig als 360°-Feedback bezeichnet) als auch das Coaching immer
populärer werdende Instrumente dar. Diese werden zumeist einzeln aber auch in Kombination
eingesetzt. Bettina Röhrs stellt in ihrer vorliegenden Studie verschiedene psychologische
Variablen in drei Gruppen gegenüber: Personen die multidirektionales Feedback und Coaching
erhalten haben Personen die nur multidirektionales Feedback erhalten haben sowie drittens
diejenigen bei denen keine der beiden Interventionsformen angewandt worden ist. Im Zentrum
steht dabei die Erforschung der ergebnisorientierten Problem- und Selbstreflexion: Wie
verändert sich die ergebnisorientierte Problem- und Selbstreflexion in Folge von
multidirektionalem Feedback und Coaching in Folge von multidirektionalem Feedback allein und
ohne beide Interventionsformen? Gibt es einen Zusammenhang der ergebnisorientierten Problem-
und Selbstreflexion mit ausgewählten Persönlichkeitseigenschaften? Wie verändert sich die
Befindlichkeit in den Untersuchungsgruppen? Welche Rolle spielen Ziele? Mit Hilfe einer
experimentellen Studie sucht Bettina Röhrs nach Antworten auf diese Fragen wobei Sie die
bereits vorliegenden Befunde zum Selbstkonzept und zum Prozess der ergebnisorientierten
Problem- und Selbstreflexion sowie von Forschungsergebnissen zum multidirektionalem Feedback
und Coaching einer kritischen Würdigung unterwirft und für den Leser überblicksartig darstellt.
Ihre - mitunter überraschenden - Ergebnisse zeigen dass es sinnvoll wäre die Instrumente
360°-Feedback und Coaching gemeinsam in die betriebliche Personalentwicklung zu integrieren. Im
deutschen Sprachraum liegt bislang keine methodisch kontrollierte Studie vor die das
multidirektionale Feedback allein und in Kombination mit einem Coaching vergleichend einer
Wartegruppe gegenüberstellt. Bettina Röhrs schließt nun diese Lücke. Das Buch wendet sich
gleichermaßen an Wissenschaftler Personalentwickler und Führungskräfte aber auch an am Thema
Interessierte allgemein da es einerseits eine Grundlage für die weitere Forschung im Bereich
360°-Feedback und Coaching legt und andererseits wertvolle Hinweise für die
Führungskräfteentwicklung liefert.