Seit der Euro-Bargeldeinführung im Jahr 2002 hat die Gemeinschaftswährung gegen Vorbehalte und
Vorurteile der Verbraucher aller Mitgliedstaaten zu kämpfen. Dabei ist besonders die Inflation
ein häufig und gerne zitiertes Argument der Eurokritiker gegen die neue Währung. Das
Statistische Bundesamt wie auch das Statistikamt der Europäischen Union melden hingegen dass
die Inflationsraten seit der Einführung des Euros besonders niedrig sind und dieser eine sehr
stabile Währung darstellt. Ist es möglich dass sich Millionen von Verbrauchern irren? Oder
werden diese von der offiziellen Statistik gar bewusst getäuscht? Da sich die Methoden und
Verfahren zur Messung der Geldwertstabilität im Vergleich zu DM-Zeiten nicht wesentlich
geändert haben sollte dieser Verdacht vorerst zurückgewiesen werden können. Warum aber fühlen
Verbraucher Inflation wenn diese zumindest bei Anwendung offizieller und wissenschaftlicher
Messverfahren gar nicht existiert? Und wie kann man messen was Verbraucher als 'gefühlte'
Inflation wahrnehmen? Worin liegen die Gründe für die von den Ergebnissen der offiziellen
Statistik abweichende Wahrnehmung? Und viel wichtiger: Welche Auswirkung hat diese Wahrnehmung
die gefühlte Inflation auf die Realwirtschaft? Oliver Knickels Studie versucht Antworten auf
diese Fragen zu finden und gleichzeitig Lösungen aufzuzeigen was von der Politik gegen das
Phänomen gefühlter Inflation unternommen werden kann.