Integration ist eine Herausforderung der sich Migrantinnen und Migranten und die aufnehmende
Gesellschaft gleichermaßen stellen müssen damit sie erfolgreich bewältigt werden kann. Die
Ermöglichung der Teilhabe am strukturellen sozialen und kulturellen Leben einerseits und die
Wahrnehmung dieser Teilhabemöglichkeiten andererseits sind wesentlich für den
Integrationsprozess. Doch wie und wann entwickelt sich aus der gesellschaftlichen Teilhabe ein
Zugehörigkeitsgefühl? Wann werden aus Teilhabemöglichkeiten Aspekte die aus dem eigenen Leben
nicht mehr wegzudenken sind? Und welchen Beitrag kann die aufnehmende Gesellschaft in diesem
Prozess leisten? Mittels einer Befragung von Migrantinnen und Migranten aus unterschiedlichen
Herkunftsländern und verschiedenen Migrationsmilieus geht Alexandra Bauer diesen Fragen nach
und untersucht die Bedeutung der Identifikation im Integrationsprozess. Anschaulich und
lebensnah geben die Interviews Einblick in die persönlichen Erfahrungen der Befragten mit
Deutschland und den Deutschen und damit Aufschluss über Einflussfaktoren auf die Entwicklung
des Zugehörigkeitsgefühls. Es wird deutlich dass Identifikation ein individueller Prozess ist
der positiv empfunden wird wenn eine soziale und emotionale Positionierung in der
Aufnahmegesellschaft gelingt und die gleichzeitige Identifikation mit der eigenen kulturellen
Herkunft und dem Aufnahmeland möglich ist. Das Buch bietet dem Leser sowohl wissenschaftlichen
Erkenntnisgewinn zu Einflussfaktoren und Messbarkeit von Identifikation mit dem Aufnahmeland
als auch ein lebendiges und wirklichkeitsnahes Bild individueller Integrationsprozesse.