Tananarive an einem sonnigen Nachmittag im Jahr 1971. Mit Malariatabletten einem Moskitonetz
einem Paket mit Büchern über Entwicklungshilfe und einem Jahresvertrag als Wirtschaftsexperte
einer internationalen Organisation ausgestattet trifft ein junger Volkswirt aus Deutschland
ein. Alles ist anders als er es sich vorgestellt hat. Er taucht in die unübersichtliche Welt
der Entwicklungshilfe ein und begegnet gleichzeitig einer verwunschenen alten Kultur und
interessanten Menschen. Die Jahre die er innerhalb einer vom Zufall zusammengeführten Gruppe
aus madegassischen Beamten und europäischen Beratern verbringt stellen ihn vor erhebliche
Probleme und beeinflussen ihn nachhaltig. Der Leser lernt ein Land kennen in dem die Fragen
des 20. Jahrhunderts neben anderen sich stellen die bei uns bereits im Zeitalter der
Aufklärung beantwortet wurden. Welche der in Europa gefundenen Lösungen kann man der
verwundbaren Insel guten Gewissens empfehlen? Unter einem gutwilligen aber altersmüden
Präsidenten stagnieren die meisten wichtigen Entscheidungen und das Land treibt fast
unausweichlich einer Revolution zu die nicht von Bauern und Fischern Arbeiter gibt es ja kaum
ausgelöst wird sondern nach dem noch unvergessenen Modell Pariser Mai 1968 : Gymnasiasten und
Studenten in der Hauptstadt sind die treibende Kraft. Der zeitgeschichtliche Hintergrund wird
zeitweise seismographisch aufgezeichnet. Das Buch auf unmittelbaren Eindrücken beruhend weist
Züge des Romans auf obwohl es mehrmals auf die Stilmittel von Bericht und Dokumentation
zurückgreift um dem Leser ein umfassendes Bild von den Problemen eines Entwicklungslandes zu
geben die dem Verfasser als eine unserer Jahrhundertaufgaben am Herzen liegen. Die
Verschiedenheiten der Stämme und ihrer Strukturen werden deutlich. Darüber hinaus ist es eine
Liebeserklärung an die Große Insel und ihre Bewohner.