Im Jahre 1624 wurde vor Hamburgs Toren die letzte Hinrichtung von Seeräubern und Freibeutern
vollzogen. Die letzte Hinrichtung einer Frau die ein Kind ermordet hatte wurde in Hamburg im
Jahre 1809 vollstreckt. In der Freien und Hansestadt Hamburg sind bis 1949 weit über tausend
Hinrichtungen vollzogen worden. Allein 428 Seeräuber verloren auf dem Grasbrook einer Insel
vor den Toren Hamburgs ihr Leben. Unter ihnen waren auch die Vitalienbrüder Klaus Störtebeker
und Gödeke Michels. Mit Rad Schwert und Feuer ließ die Hamburger Justiz von ihr Verurteilte
hinrichten. Zwischen 1444 und 1581 wurden so auch etwa 40 Frauen in Hamburg wegen Vergehen wie
Hexerei und Zauberei verurteilt und grausam auf dem Scheiterhaufen verbrannt. In seinem
jüngsten Werk liefert Matthias Blazek einen chronologisch gegliederten Querschnitt durch die
Geschichte der Hamburger Kriminalgerichtsbarkeit. Eine große Zahl an Einzelschicksalen ist
darin namentlich erfasst und auch mit der Zeit des Nationalsozialismus setzt sich Blazek
auseinander. Wie kein Zweiter vermag Blazek Geschichte für jedermann erlebbar zu machen und den
Leser in seinen Bann zu schlagen. Plastisch und spannend schildert er Hamburger
Kriminalgeschichte flankiert von zahlreichen bislang weitgehend unveröffent lich ten
historischen Fotos Illustrationen und Faksimiles und legt so ein Buch vor das sich an jeden
mit historischem Interesse wendet. Matthias Blazek hat sich mit zahlreichen historiographischen
Publikationen einen Namen gemacht. So thematisierte er in seinen Veröffentlichungen unter
anderem die Scharfrichter in Preußen und im Deutschen Reich 1866-1945 Haarmann und Grans sowie
die Kriminaljustiz im Fürstentum Lüneburg.