Wie kein anderes Konzept prägt der Kompetenzbegriff in der Regel in einem Atemzug mit dem der
Bildungsstandards genannt seit der Mitte der 2000er Jahre die Didaktik der modernen
Fremdsprachen. Tatsächlich fehlen die Schlagwörter Kompetenzen und Kompetenzorientierung seit
einigen Jahren in keiner der gängigen Orientierungshilfen für all jene die sich mit dem Lehren
und Lernen von Fremdsprachen beschäftigen. In den letzten Jahren wurden im Zusammenhang mit der
Debatte um die Konzepte der Standard- und Ergebnisorientierung allerdings zahlreiche
theoretische Überlegungen als realitätsfern kritisiert. Offen bleiben zudem häufig Fragen wie
die folgenden: - Wie kann Wissen transferierbar und in Anwendungssituationen verfügbar gemacht
werden? - Wie kann im Fremdsprachenunterricht eine umfassende Diskursfähigkeit aufgebaut
werden? - Wie können die kommunikative die transkulturelle und die Sprachlernkompetenz
gefördert werden? Auf diese und weitere Fragen versucht der Tagungsband zum Fachdidaktischen
Kolloquium am Institut für Romanische Philologie der Philipps-Universität Marburg Auf dem Weg
zu kompetenten Schülerinnen und Schülern: Theorie und Praxis eines kompetenzorientierten
Fremdsprachenunterrichts im Dialog (9. und 10. November 2012) eine Antwort zu geben. Hierfür
ist ein konstruktiver Dialog zwischen Theorie und Praxis eines kompetenzorientierten
Fremdsprachenunterrichts unumgänglich. Entsprechend beleuchten die Beiträge den
kompetenzorientierten Unterricht aus den unterschiedlichsten Perspektiven wobei neben den
vergleichsweise leicht zu überprüfenden Kompetenzen auch solche thematisiert werden die sich
schnellen Versuchen der Operationalisierung entziehen.