Als Hannelore Kraft im Juli 2010 zur ersten Ministerpräsidentin in der Geschichte
Nordrhein-Westfalens gewählt wurde war sie zugleich die erste Regierungschefin des Landes die
ihre Amtszeit mit einer Minderheitsregierung antrat. Minderheitsregierungen gelten in
Deutschland noch immer als seltene Ausnahme und werden bei der Formierung eines neuen
Kabinettes vermieden. Dabei können sie sich wie dieses Buch zeigt durchaus als
handlungsfähige Regierungsformate erweisen. Exemplarisch analysiert Daniel Morfeld das
Regierungshandeln der rot-grünen Minderheitsregierung unter Hannelore Kraft und leitet anhand
von einzelnen Fallanalysen wesentliche Ergebnisse über das Verhalten von Regierung und
Opposition in Minderheitssituationen ab. Sein Fazit: Nicht immer ist das Verhandlungsgeschick
einer Minderheitsregierung ausschlaggebend für ihren Erfolg.