Als die halbfreien Wahlen im Juni 1989 das Ende der Einparteienherrschaft in Polen einläuteten
schien es um die politische Zukunft der Mitglieder der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei
schlecht bestellt. Das Lager der ehemaligen Machthaber stellte sich auf mindestens 15 Jahre
Oppositionsarbeit ein. Doch bereits Mitte der 1990er Jahre besetzten die Postkommunisten wieder
die wichtigsten politischen Ämter im Land. Wie konnte es zu einer solch schnellen Renaissance
kommen? Und wie ist der dann folgende Absturz wie die aktuelle Misere der polnischen
Postkommunisten zu erklären? Julia Walter beschreibt den Aufstieg und den Fall des Bundes der
Demokratischen Linken (SLD) in Polen. Dabei zeichnet sie die organisationspolitischen
Weichenstellungen ebenso wie die inhaltlichen Rochaden und die Trends in der
Mitgliederentwicklung nach. Zudem fragt sie nach dem Einfluss den verschiedene
Führungspersönlichkeiten auf das Schicksal des SLD ausübten.