In den letzten Jahren führte der intensive akademische Austausch zwischen Deutschland und
Brasilien zu einer erhöhten Nachfrage nach Deutschunterricht in Brasilien wobei der Erwerb der
Wissenschaftssprache eine besondere Herausforderung darstellt. Doch Deutsch und deutsche
Dialekte sind schon länger vor allem seit der deutschen Einwanderung im 19. Jahrhundert in
Brasilien präsent und werden in einigen Regionen von Generation zu Generation weitergegeben.
Dieser Band leistet einen wichtigen Beitrag zur germanistischen Linguistik aus brasilianischer
Perspektive. Im Mittelpunkt steht dabei die Analyse des Sprachgebrauchs im Kontext seiner
unterschiedlichen Facetten so beispielsweise der Revitalisierung und Transkulturalisierung des
sprachlichen und kulturellen Erbes deutscher Einwanderer nach Brasilien wie im Falle des
Pommerischen im Bundesstaat Espírito Santo und der alten Kaiserresidenz Petrópolis oder auch
dem mündlichen Erzählen sei es im Rahmen einer hunsrückisch-portugiesischen zweisprachigen
Erziehung von Kindern in Südbrasilien sei es im Kontext des Unterrichts in Deutsch als
Fremdsprache in Brasilien. Hinzu kommen sprachvergleichende Studien zu Motivationsschreiben von
brasilianischen Studierenden auf Deutsch und Portugiesisch Fragen der Intonation im Deutschen
und Portugiesischen sowie eine kontrastive Studie zu den Modalpartikeln im Deutschen und
Portugiesischen.