Die heutige spanische Sprache beinhaltet zahlreiche Varietäten deren Ausprägung vor allem
durch die Parameter Raum Gesellschaft und Medien bestimmt wird und die bislang vornehmlich von
der Sprachwissenschaft erforscht wurden. Die 13 Beiträge des vorliegenden Bandes zeigen jedoch
welch hoher Stellenwert den Varietäten auch aus fremdsprachendidaktischer Sicht zukommt. Das
beginnt bereits bei der Entscheidung inwieweit neben kastilischen auch lateinamerikanische
oder jugendsprachliche Anredeformen im Unterricht Verwendung finden sollten. Diskutiert wird
auch wie sich diese diatopischen und diastratischen Aspekte in den Lehrwerken widerspiegeln
welche Textformen sich besonders eignen und welche Varietätenkompetenz auf Seiten der Lernenden
letztendlich anzustreben ist. Weitere Artikel beschäftigen sich mit den Auswirkungen die die
Berücksichtigung der Varietäten des Spanischen für die Lehrerbildung und die Gestaltung von
Sprachenzertifikaten hat. Die Beiträge verdeutlichen das Potenzial eines interdisziplinären
Dialogs. Durch die Verzahnung von fachdidaktischer und linguistischer Forschung werden neue
Erkenntnisse zu Fragen der sprachlichen Variation in den Einzeldisziplinen ermöglicht und
Perspektiven zukünftiger Forschung skizziert. Zugleich werden zahlreiche Anregungen für die
Unterrichtspraxis an Schule und Hochschule gegeben.