Moskau - fremd und geheimnisvoll Türme aus rotem Gold kalt wie das Eis ... (Dschinghis Khan
Moskau) Die erste Zeile des bekannten Songs der Musikgruppe Dschinghis Khan bringt die deutsche
Rezeption Russlands auf den Punkt. Aber nicht nur in Literatur Musik und Film halten sich die
Stereotype über den östlichen Nachbarn auch in der deutschen Russlandberichterstattung haben
sich gewisse Charakteristika manifestiert die den Russlanddiskurs prägen. Dabei ist das
russische Medienimage besonders in Bezug auf die aktuellen politischen Ereignisse nicht gerade
positiv: Putin überschattet die mediale Rezeption und festigt das Bild des 'wilden
barbarischen Ostens'. Julia Friedmann zeigt in ihrem Buch den Wandel des Russlandimages im
deutschen Mediendiskurs von Gorbatschow bis Putin anhand ausgewählter Printmedien auf wobei
sie neben dem russischen Medienimage auch den Einstellungswandel der deutschen Bevölkerung
sowie die politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge miteinbezieht. Der Fokus liegt auf der
Erklärung der Ursachen und Folgen des politischen Medienimages von Russland ohne dabei der
aktuell sehr aufgeheizten Debatte über Parteinahme und propagandistische Meinungsmache
nachzugeben. Von der Gorbimanie zur Putinphobie? beschreibt nicht nur das mediale Bild der
russischen bzw. sowjetischen Staatsoberhäupter sondern befasst sich auch mit den generellen
Problemen im deutschen Russlanddiskurs und den Hintergründen des 'russophilen' oder
'russophoben' Medienimages. Ein wichtiger Beitrag zur Versachlichung des Russland-Diskurses.