Die spontane und längerfristige Kategorisierung von Mitmenschen ist wesentlicher Bestandteil
der menschlichen Kommunikation. So können durch die Aktivierung einer Kategorisierung
gemeinsame Wissensbestände generiert oder erweitert werden die Voraussetzung einer gelungenen
Kommunikation sind. Dabei findet derzeit die Interaktion zwischen Menschen die bereits länger
in einer Gesellschaft leben und Personen die neu hinzukommen besonders große politische wie
mediale Beachtung. Sara Dirnagl untersucht Migrationsberatungsgespräche mikroanalytisch um
gegenseitige Zuschreibungen in der Interaktion aufzudecken und Rückschlüsse auf zugrunde
liegende Vorstellungen von Realität zu ziehen. Die Ergebnisse geben dabei nicht nur Aufschluss
über die untersuchten Gespräche sondern auch Hinweise auf gesellschaftliche Kategorisierungen
im Rahmen der Migrationsdebatte. Die ethnomethodologisch ausgerichtete Studie richtet sich an
im Bereich der Linguistik und der Migrationsforschung Tätige sowie allgemein an Leser die sich
für die verdeckten Strukturen interkultureller Interaktion interessieren.