Neben der deutschen Literatur Prags (»Prager Kreis«) bildet die deutschsprachige Dichtung der
Bukowina eine kompakte exterritoriale Literaturlandschaft in der sich in der
Zwischenkriegszeit zwei Generationen deutschjüdischer Dichter etabliert hatten. Zu der älteren
gehören Alfred Margul-Sperber Rose Ausländer Alfred Kittner und Moses Rosenkranz zu der
jüngeren Immanuel Weißglas Alfred Gong Paul Celan und Selma Meerbaum-Eisinger. Infolge
politischer Erschütterungen der 1930er Jahre des Zweiten Weltkriegs und des kaleidoskopischen
Regimewechsels in der Bukowina mussten diese Dichter ihre Geburtsstadt Czernowitz verlassen und
versuchen in der Fremde heimisch zu werden - in Bukarest Düsseldorf New York oder Paris.
Heute sind ihre Gedichte Teil der Weltliteratur. Die in diesem Buch versammelten Beiträge geben
ihre tragischen Lebens- und Dichterwege in lebendiger plastischer Weise wieder.