Ein äußerst ernsthaftes Problem der landwirtschaftlichen Produktion stellt die Kontamination
von Futtermitteln mit Mykotoxinen dar. Dabei kann die Gesundheit und vor allem die
Leistungsfähigkeit der Nutztiere beeinträchtig sein. Darüber hinaus besteht ebenfalls eine
Gefährdung des Menschen durch Aufnahme von mykotixinhaltigen Lebensmitteln tierischer oder
pflanzlicher Herkunft. Mykotoxine gewannen in den letzten 20 Jahren ständig an Bedeutung als
Ursache für Fortpflanzungsstörungen im Nutztierbestand. Dabei spielen die von Fusarienarten
gebildeten Toxine Zearalenon (ZON) und Deoxynivalenol (DON) die größte Rolle. Eine starke
Anreicherung und Verbreitung dieser Feldpilze ist die Folge ackerbaulicher Maßnahmen. So wird
aus Zeit- und Kostenersparnis eine pfluglose Bodenbearbeitung bevorzugt. Die fehlende Tiefe
dieser Bodenbearbeitungsmethode fördert das Pilzwachstum enorm. Weiterhin wird die Entwicklung
der Pilze besonders von den klimatischen Bedingungen beeinflusst. Feuchte und warme Sommer sind
ideale Voraussetzungen für das Wachstum von Fusarien. Eine besonders ausgeprägte
Empfindlichkeit gegenüber Zearalenon zeigen Schweine. Dabei sind die klinischen Erscheinungen
abhängig vom Geschlecht und dem Alter der Tiere. Dieses Buch beschäftigt sich mit der
Bestimmung von Zearalenon sowie seiner Metabolite a-Zearalenol und ß-Zearalenol im Gallensaft
von Schweinen mittels LC MS-MS. Ziel der vorliegenden Studie war es eine bereits bestehende
Standardmethode zur Probenaufarbeitung von Gallensaft durch Variation bei der
Festphasenextraktion zu optimieren. Die dabei untersuchten SPE-Materialien und Methoden wurden
hinsichtlich ihrer Effizienz ihres Zeitbedarfs sowie ihrer Kosten verglichen und bewertet.
Weiterhin wurde eine herkömmliche Detektionsmethode DAD durch die Massenspektrometrie ersetzt.
Das verwendete Triple-Quadrupol-Massenspektrometer hatte verglichen mit der bisherigen
Detektionsmethode eine 10.000fach höhere Messempfindlichkeit. Somit konnten die in dieser
Studie untersuchten Fusarientoxine in weitaus geringeren Konzentrationen erfasst werden. Die
Messung im MRM-Modus erlaubte dabei die eindeutige Identifizierung der Toxine und schließt die
falsch-positive Bestimmung von Matrixbestandteilen aus.