Mit dem Begriff Work-Life-Balance wird in der Regel das Erreichen einer Balance zwischen
beruflichen Aufgaben und Privatleben assoziiert. Im organisationalen Kontext wird
Work-Life-Balance häufig verwendet um nach außen hin ein Unternehmensbild zu präsentieren mit
welchem ein Mitarbeiter- und familienfreundliches Arbeitsklima in Verbindung gebracht werden
soll. Zudem wird mit Work-Life-Balance oft auch eine gesellschaftspolitische Aufgabe zur
besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Verbindung gebracht. Vor dem Hintergrund des
gesellschaftlichen und organisationalen Wandels gewinnen Work-Life-Balance Strategien nicht nur
auf politischer und wissenschaftlicher Ebene sondern auch für Unternehmen zunehmend an
Bedeutung. Das Ziel von Work-Life-Balance Strategien ist durch ein Gleichgewicht der
Anforderungen und Bedürfnisse verschiedener Lebensbereiche die individuelle Leistungsfähigkeit
und Zufriedenheit langfristig zu erhalten. Zum einen steigen die beruflichen und privaten
Anforderungen der Mitarbeiter zum anderen unterliegen auch die Unternehmen einem steigenden
Druck um auf Veränderungen in der Unternehmensumwelt flexibel und kostengünstig reagieren zu
können. Darüber hinaus wird es vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch für
Unternehmen immer wichtiger ihre Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden und dafür Sorge zu
tragen dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. So kann langfristig das Humankapital
erhalten werden. Diese Untersuchung geht der Frage nach inwieweit familienfreundliche
Maßnahmen zur Erhöhung von Arbeitszufriedenheit und Commitment beitragen können. Einführend
werden zunächst die wichtigsten Einflussfaktoren der Work-Life-Balance Thematik beschrieben.
Nach der detaillierten Betrachtung des Work-Life-Balance Begriffs erfolgt die Einordnung des
betrieblichen Familienbewusstseins in diesen Kontext. Mögliche Ziele und Handlungsfelder
betrieblicher Familienfreundlichkeit werden vorgestellt. Im Anschluss erfolgt eine theoretische
Einordnung von Work-Life-Balance um anschließend die Konzepte der Arbeitszufriedenheit und des
organisationalen Commitments vorzustellen und miteinander in Verbindung zu setzen. Außerdem
werden die empirischen Befunde zu den Wechselwirkungen von familienfreundlichen Maßnahmen auf
Arbeitszufriedenheit und Commitment vorgestellt. Abschließend werden Schwierigkeiten und
Hemmnisse der Implementierung von Work-Life-Balance Konzepten diskutiert. Dabei werden auch
Nachteile welche durch den missbräuchlichen Einsatz von Work-Life-Maßnahmen entstehen können
kritisch betrachtet.