Der zweite Band des inzwischen international bekannten Kommentars zum Matthäusevangelium führt
die Kommentierung bis zum Kapitel 17 weiter. Schwerpunkte sind die Wunder Jesu (Kap. 8-9) die
Jüngerrede (Kap. 10) der Heilandsruf (Kap. 11) die Gleichnisrede (Kap. 13) das
Petrus-Felsenwort (Kap. 16) und die Verklärung (Kap. 17). Neben der Analyse der Erzählung
bekommt wiederum die Wirkungsgeschichte besonderes Gewicht. Sie zeigt was die verschiedenen
Kirchen durch die Texte geworden sind. Manchmal führt sie zu überraschenden Einsichten: Sie
zeigt etwa wie nahe die altkirchliche allegorische Exegese den neutestamentlichen Gleichnissen
die Auslegungstraditionen des Mönchtums der Jüngerrede die ostkirchliche Auslegung des
Petrus-Felsenwortes dem Text von Mt 16 17-19 oder die griechisch-orthodoxe Auslegungstradition
der Verklärungsgeschichte ist. Sie hilft so den eigenen Standort neu zu bestimmen und die
Brücke vom vergangenen Text zur Gegenwart zu schlagen.Dieser Kommentar will nicht in der
Vergangenheit stehenbleiben sondern den Leser innen helfen vom Richtungssinn der Texte her
ihren heutigen Sinn zu formulieren. So stellt er wichtige Anfragen an heutige verweltlichte
'christliche' Ethik an das traditionelle evangelische und katholische Kirchenverständnis und -
gerade mit Hilfe der Geschichte - an hergebrachte historisch-kritische Exegese. Zugleich
versucht er sachkritische Fragen an die Texte zu stellen vor allem dort wo sie Kirchen zu
Selbstverabsolutierung und Lieblosigkeit geführt haben.