Skorbut ist eine Vitaminmangelerkrankung die im Zeitalter der Segelschiffe mehr Seeleute
getötet hat als alle je stattgefundene Seegefechte und Schiffskatastrophen zusammen. Bereits
während der ersten Entdeckungsfahrten zu Beginn der Frühen Neuzeit war Skorbut ein ständiger
Begleiter an Bord. Für die meisten Seeleute war es völlig normal mindestens einmal in ihrem
Leben an Skorbut zu erkranken tatsächlich litten diejenigen die viele Jahre oder ihr ganzes
Leben zur See fuhren mehrmals an dieser heimtückischen Krankheit. Skorbut war unter Seeleute
so weit verbreitet dass sie ihn quasi als Schiffskameraden betrachteten und sich ihrem
Schicksal fügten. Erklärungsversuche für die Krankheit gab es im Laufe der Zeit reichlich die
besten Mediziner und die klügsten Köpfe ihrer Epochen bissen sich daran jedoch buchstäblich die
Zähne aus. Behandlungsmethoden wurden entwickelt getestet und wieder verworfen. Im 16. und 17.
Jahrhundert war es für einen Seemann der eine Fahrt nach Asien antrat ein regelrechtes
Glücksspiel ob er lebend in seine Heimat zurückkehren würde. Erst in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts begannen Mediziner die Krankheit zu erforschen. Der Weg zu einem
grundlegenden Verständnis und einer daraus abgeleiteten Behandlungsmethode war jedoch weit und
erst im beginnenden 20. Jahrhundert vollendet.