Berichtet werden Ergebnisse einer Feldstudie zur Überprüfung der Wirksamkeit des
Tomatis-Horchtrainings zur Verbesserung von auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsprozessen
bei Vorschul- und Grundschulkindern über ein Schuljahr hinweg. Es wurde ein 2 (Gruppen) X 2
(Messzeitpunkte) quasi-experimentelles Design umgesetzt wobei eine Trainingsgruppe (n = 119)
mit einer nicht behandelten Kontrollgruppe (n = 59) jeweils vor (Prä-Test) und nach
Trainingsabschluss (Post-Test) bezüglich Veränderungen in zentralen Bereichen der auditiven
Wahrnehmungsverarbeitung (Selektivität Lateralität Spatialität sowie Wachheit geistige
Regsamkeit) verglichen wurden. Dabei zeigten sich bei der Trainingsgruppe signifikante
Veränderungen in den Teilbereichen Lateralität und Spatialität. Zudem ergab eine multivariate
Kovarianzanalyse signifikante Gruppeneffekte hinsichtlich relevanter Merkmale der zentralen
Hörverarbeitung. Diese Ergebnisse legen nahe dass das Tomatis-Horchtraining angewandt in
(vor-) schulisch- institutionellen Kontexten auf nicht invasive Weise eine funktionale
Entwicklung auditiver Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse fördern kann.In einen zweiten
Übersichtsartikel wird vor dem Hintergrund eines Person-Umwelt-Passungsmodells die Relevanz der
Berücksichtigung des familiären Systems bei der Behandlung von Kindern herausgestellt.