Mit der Einführung der Real Driving Emissions (RDE) Gesetzgebung in der Europäischen Union
haben sich zusätzlich zum fortlaufenden Anwachsen der Entwicklungsumfänge durch die
Vergrößerung der Fahrzeugportfolios neue Herausforderungen für die Emissionierung von modernen
Verbrennungsmotoren und Fahrzeugantrieben ergeben: Die Messung der Emissionen von Stickoxiden
und Partikeln findet während einer bewusst nur grob spezifizierten Straßenfahrt ergänzend zum
zyklusbasierten Rollentest statt. Die während der Emissionierung abzusichernden
Betriebszustände des Antriebs gehen dabei weit über den bisherigen Rahmen des Zyklustests
hinaus. Zudem steht mit dem Straßenversuch keine kontrollierbare und reproduzierbare
Entwicklungsumgebung zur Verfügung was die Applikationsarbeit weiter erschwert.Diese Arbeit
leistet Beiträge zu mehreren die RDE-Emissionierung betreffenden Aspekten: Durch gezieltes
Auslegen dynamischer Fahrzyklen hinsichtlich möglichst hoher Emissionsbeiträge unter
Berücksichtigung der antriebsspezifischen Eigenschaften wird ein Werkzeug zur Erhöhung des
Belastbarkeit der Emissionierungsabsicherung geschaffen. Die Methodik beruht auf am
Antriebsprüfstand gewonnenen Messergebnissen auf deren Basis mittels eines
Reinforcementlearningansatzes und einer Markov-Kette Fahrzyklen erzeugt werden. Weiterhin wird
eine Methode vorgestellt mit der eine Bewertung der aktuell im Prüffeld verwendeten Systeme
und Methoden auf ihre Eignung für die RDE-Emissionierung durchgeführt wird. Ausgehend von
diesen Ergebnissen werden die Themen fahrzeugrealistische Ladeluftkonditionierung
Datengewinnung für realistische Streckensimulation und simulative Abbildung eines
Plug-In-Hybridantriebs am konventionellen Motorprüfstand zur detaillierten Bearbeitung
ausgewählt.