Um Abgase zu reinigen die mit Partikeln und flüchtigen organischen Verbindungen belastet sind
werden überwiegend Filter zur Entstaubung sowie Thermische Oxidationsverfahren zur Umwandlung
der flüchtigen Schadstoffe in gasförmige Produkte eingesetzt. Bislang ist am Markt kein System
verfügbar das die beiden etablierten Verfahrensschritte in einem Aggregat kombiniert. Ein
kompakteres aber ebenso effektives quasieinstufiges Reinigungssystem kann den Aufwand für die
mehrstufige Abgasreinigung reduzieren.Die vorliegende Arbeit befasst sich deshalb mit der
Entwicklung und Erprobung eines alternativen Abgasreinigungssystems. Als Grundlage dient das
Prinzip des regenerativen Schüttschichtwärmeübertragers mit radialer Durchströmung. Dazu wurden
geeignete Schüttgutmaterialien untersucht und dabei die Parameter experimentell bestimmt
welche die Funktionalität erheblich beeinflussen. In einem Berechnungsprogramm für die
numerische Strömungssimulation wurde ein instationär quasizweidimensionales Modell erstellt in
welchem das Schüttungsbett als ein parallel durchströmtes Leitungssystem definiert wird.
Dadurch lassen sich die thermo- und fluiddynamischen Prozesse der instationären Strömung
höhenabhängig vereinfacht beschreiben. Gegenüber komplexeren Simulationsmethoden bietet dies
den Vorteil dass mit relativ geringem Aufwand eine näherungsweise Systemauslegung für die
praktische Anwendung nutzbar ist. Um die Eignung des neuen Verfahrens erstmalig testen zu
können wurde eine Technikumsanlage für Volumenströme bis zu 2.000 m³i.N. h entwickelt
aufgebaut und erprobt. Anhand bisheriger Erkenntnisse ist diese für die Abgasreinigung
geeignet. Für eine verbesserte Funktionalität der Anlagentechnik sind Optimierungen und
weitergehende Untersuchungen vorzunehmen.