3D-Textiltechnologien bieten erhebliche Vorteile: die 3D-Form des Textils wird bereits in der
Herstellung erzeugt Prozessschritte Produktionszeit und manuelle Arbeit werden eingespart und
häufig die Materialeffizienz verbessert. Mithilfe der 3D-Rundstricktechnik können diese
Vorteile in der Herstellung von Automobilsitzbezügen genutzt werden. Für die Anwendung von
3D-Rundgestricken in einer Serienproduktion von Automobilsitzbezügen ist allerdings eine
Prozesskette zur Verarbeitung notwendig. Da eine solche Prozesskette nicht existiert ist
bisher weder mit der 3D-Rund- noch der 3D-Flachstricktechnik die Umsetzung einer
Serienproduktion von Automobilsitzbezügen erfolgt.Die Umsetzung einer Prozesskette zur
Verarbeitung von 3D-Rundgestricken ist technisch anspruchsvoll und komplex denn in der
3D-Rundstricktechnik wird die 3D-Form des Endproduktes bereits in der Textilherstellung
erreicht. Dadurch können die Textilien nach der Herstellung und Verarbeitung nicht mehr
aufgerollt werden und die Verarbeitung muss in Einzelstücken erfolgen. Diese Änderung stellt
einen Paradigmenwechsel in der textilen Prozesskette dar.In der vorliegenden Arbeit erfolgt zum
ersten Mal die Entwicklung und Erprobung einer Prozesskette zur Verarbeitung von
3D-Rundgestricken sowie die wirtschaftlich-technische Bewertung der Serienfertigung von
3D-rundgestrickten Automobilsitzbezügen. Die technische Entwicklung wird über ein Vorgehen in
Anlehnung an die VDI-Richtlinie 2221 und den PDCA-Zyklus (PDCA = Plan-Do-Check-Act)
strukturiert. Die wirtschaftlich-technische Bewertung der 3D-rundgestrickten
Automobilsitzbezugsstoffe ist an dem praktischen Entwicklungsablauf für Automobilsitzbezüge
eines Zulieferers orientiert.