Der spülende Ladungswechsel bei Ottomotoren Scavenging genannt ist eine gängige Methode das
unzureichende Enthalpieangebot des Motors an den Turbolader im unteren Drehzahlbereich zu
steigern. Liegen ein positives Spülgefälle und eine Ventilüberschneidung vor strömt die
Frischladung aus dem Einlass- direkt in den Auslasskanal und erhöht damit den Massenstrom zur
Turbine. Die Einbringung des Brennstoffs ins Saugrohr birgt die Gefahr dass bei solcher
Applikation ein Teil des Brennstoffs direkt in den Auslass gelangt. Neben einem schlechteren
Wirkungsgrad bewirkt dies hohe Rohemissionen von Kohlenwasserstoffen und ggf. eine
Funktionsstörung des Katalysators. Bei Motoren mit äußerer Gemischbildung grenzt dieser Umstand
den Scavengingeinsatz stark ein und führt zur Low-End-Torque-Problematik. In dieser Arbeit
werden Ergebnisse der Untersuchungen an einem methanbetriebenen Motor mit Saugrohreinblasung
vorgestellt. Das Ziel der Untersuchungen ist die Senkung der Methanrohemissionen bei einem
spülenden Ladungswechsel. Durch die Anpassung der Einblasposition und des -Zeitpunkts werden
verschiedene Betriebsstrategien herausgearbeitet die ähnlich niedrige Emissionen ermöglichen.
Durch den Einsatz von 1-D- und 3-D-Simulationen werden weitere Verbesserungspotentiale gezeigt
die durch eine kürzere Einblasdauer und eine Teilung des Saugrohrs in einen luftführenden und
einen gemischführenden Bereich genutzt werden können.