Richard David Precht widmet sich den großen Vordenkern der Moderne: Hannah Arendt Walter
Benjamin Sigmund Freud Martin Heidegger Max Horkheimer Ludwig Wittgenstein u. v. a. Die
Moderne provoziert die Philosophie! Der Raum als feste Größe der Physik verliert an Bedeutung
die Frage was Materie ist erscheint auf einmal erstaunlich unklar. Ebenso unklar ist die
Frage was Leben ist und auch das Bewusstsein wird zunehmend zum Rätsel. Mit Sigmund Freuds
Psychoanalyse übernimmt das Unbewusste die Herrschaft über den Menschen und fordert die
altehrwürdige Vernunftphilosophie heraus. Und auch der Blick auf das große Ganze scheint
versperrt zu sein: Die Soziologie ein neuer Konkurrent beansprucht das Terrain für sich.
Relevant bleibt die Philosophie nur dann wenn sie einen Mehrwert schafft der über die
Perspektive der Naturwissenschaften der Psychologen und Soziologen hinausgeht. Sie muss näher
an die Dinge heran tiefer ins Leben blicken und sehr viel genauer beschreiben als sie es
traditionell getan hat. Muss die Philosophie das Fernrohr nach innen richten tief in sich
hineinsehen dorthin wo die experimentelle Psychologie nie hingelangt? Auf diese Weise
entstehen Edmund Husserls Phänomenologie und die neuen Ontologien Martin Heideggers Alfred
North Whiteheads und Nicolai Hartmanns. Soll sie bei der Logik der Sprache ansetzen? So tun es
die analytischen Philosophen im Anschluss an Ludwig Wittgenstein und Bertrand Russell. Oder ist
Philosophie ein Denken in Bildern Metaphern und Zwischenräumen wie bei Ernst Bloch und Walter
Benjamin? Parallel zur Selbstverständigung der Philosophen radikalisieren sich die Zeitläufte.
Der Erste Weltkrieg erschüttert die abendländische Zivilisation und fordert zum radikalen
Neudenken auf. Ein Gedankenfestival der Ideen mit einem jähen Ende: dem Zweiten Weltkrieg.
Kenntnisreich und elegant zeichnet Richard David Precht die Wege des Denkens in der Moderne
nach - mit ihren weitreichenden Folgen bis hinein in unsere Zeit. Ungekürzte Lesung mit Bodo
Primus 2 MP3-CDs 17h 18min