Für den Einsatz im stetig zunehmenden Güterverkehr auf Hauptbahnen mit leichtem Oberbau sowie
auf Nebenstrecken entwickelten die Preußischen Staatsbahnen Anfang des 20. Jahrhunderts einen
Fünfkuppler mit einer mittleren Achslast von nur 15 3 t. Von der zunächst als G 10 und ab 1925
als 57.10-35 bezeichneten Baureihe wurden zwischen 1910 und 1924 mehr als 2.500 Exemplare von
neun Lokomotivherstellern gebaut. In beiden Weltkriegen spielten die Maschinen insbesondere für
die Militärtransporte eine wichtige Rolle waren die Lokomotiven doch aufgrund ihrer geringen
Achslast ihrer robusten Bauweise und ihrer Leistungsstärke vielseitig einsetzbar. Das
EK-Baureihenbuch sollte ursprünglich eine überarbeitete Neuauflage des bereits 1979
erschienenen und längst vergriffenen Buches von Hans-Jürgen Wenzel werden. Durch unerwartet
viele neue Erkenntnisse ist der Umfang nun mehr als doppelt so groß und Verlag und Autor
präsentieren zwei Bände. Im zweiten Band werden auf 240 Seiten mit rund 320 Bildern die nach
dem Zweiten Weltkrieg über 600 auf dem Gebiet der späteren Bundesbahn und 134 Vertreterinnen
bei der Deutschen Reichsbahn in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der späteren DDR
verbliebenen Loks der Baureihe 57.10-35 behandelt. Fast 100 weitere Maschinen blieben bei den
ÖBB bis 1968 im Dienst. Während die Bundesbahn ihre letzte G 10 im Jahr 1970 ausmusterte
hielten sich die 57.10-35 bei der DR nur zwei Jahre länger. Die Einsätze im Ausland - u.a.
Türkei Rumänien und Polen - nach dem Zweiten Weltkrieg sind umfassend dargestellt.