Der Begriff Mitte-Deutschland-Verbindung (MDV) entstand 1992 93 mit dem Bundesverkehrswegeplan
und bezeichnet die 436 km lange und als Ausbaustrecke definierte Verbindung Paderborn - Bebra -
Erfurt - Weimar - Jena - Glauchau - Chemnitz. Sie führt von West nach Ost und verbindet die
Bundesländer Nordrhein-Westfalen Hessen Thüringen und Sachsen. Sie galt einst als eines der
wichtigsten Schienenvorhaben bei der versprochenen Angleichung der Lebensverhältnisse im
wiedervereinten Deutschland.Das Buch widmet sich der historischen und verkehrspolitischen
Geschichte des in Thüringen liegenden 219 km langen Hauptteils der MDV sowie dem in Sachsen
anschließenden Streckenteil zwischen (Bebra-) Erfurt Gera und Glauchau (-Chemnitz). Besondere
Schwerpunkt ist Abschnitt Weimar - Gera - Gößnitz.Neben einem historischen Abriss zeichnet der
Autor das seit Jahrzehnten andauernde verkehrspolitische Versagen von Politik und Bahn nach
und beschreibt die Ursachen für das letztliche Scheitern des ursprünglichen Projektes das
einen ersten negativen Höhepunkt mit der Einstellung des Fernverkehrs in Ostthüringen im Juni
2001 fand. Darüber hinaus wird seit über drei Jahrzehnten in Thüringen über die erst unlängst
beschlossene Elektrifizierung und die zahlreichen immer noch eingleisigen Abschnitte der
topographisch sehr anspruchsvollen Streckenteile gestritten.Das Buch verknüpft in besonderer
Weise eine anspruchsvolle Darstellung für Eisenbahnfreunde mit historischer Betrachtung
größtenteils farbigen Abbildungen verschiedener Epochen mit den Widersprüchen und
Ungereimtheiten jüngerer deutscher Eisenbahngeschichte. Detaillierte Bildtexte rufen längst
vergessene Sachverhalte in Erinnerung und erlauben dem Leser ein Urteil über ein unrühmliches
politisches Versagen deutscher Verkehrspolitik. Der Autor beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit
dem Thema und legt mit dem Titel einen komprimierten Sachstand vor. Hier trifft sich
Eisenbahngeschichte mit Verkehrspolitik!