Bei dem Begriff Großraumwagen denkt der an Straßenbahnen Interessierte sicher zunächst an die
vierachsigen Trieb- und Beiwagen der Düsseldorfer Waggonfabrik (DÜWAG) die ab Anfang der
fünfziger Jahre in verschiedenen Ausführungen und Stückzahlen bei Betrieben in Deutschland und
Österreich zum Einsatz kamen. Alle von anderen Herstellern in Westdeutschland gebauten
Großraumfahrzeuge waren speziell für die Bedürfnisse einzelner Unternehmen entwickelt worden
wobei die Großstädte Hamburg und München schon Ende der vierziger Jahre am Anfang der
Nachkriegsentwicklung standen. München verwendete dabei dreiachsige Fahrwerke an Stelle von
Drehgestellen.Mit der Serienreife von Gelenkwagen zu Beginn der sechziger Jahre begann der
Stern der Großraumwagen bereits wieder zu sinken. Sie sind dann nur noch als Beiwagen zum
Einsatz hinter den Gelenkwagen gebaut worden. In den neunziger Jahren verschwanden die
Triebwagen und Züge weitgehend aus dem Straßenbild.Die Autoren geben zunächst einen Einblick in
die Entwicklungsgeschichte des Fahrzeugtyps mit seinen Anfängen in Amerika und Südeuropa sowie
den verschiedenen Versuchen im Deutschland der Vorkriegszeit. Auch der in der Schweiz
entstandene Standardwagen gehört dazu denn er setzte Maßstäbe an der sich alle späteren
Entwicklungen orientierten. Sie versuchen dabei auch den offiziell nie genau definierten
Begriff Großraumwagen einzugrenzen.Ausführlich wird dann die Entstehung der Fahrzeuge in
Westdeutschland nach 1945 beschrieben der sich als schwieriger Weg von der Tradition zur
Moderne erwies. Die Konstruktionen der einzelnen Hersteller werden sowohl unter technischen als
auch betrieblichen Aspekten dargestellt und deren Einsatz bei den Bestellern betrachtet. Der
bescheidene Gebrauchtwagenhandel bleibt ebenfalls nicht unerwähnt. Statistiken zeigen den
Lebenslauf aller Fahrzeuge. Das umfangreiche Bildmaterial ergänzt den Text und zeigt
Fahrzeugbau technische Einzelheiten und den Betriebseinsatz.