Das Wortpaar »ephemer und leibhaftig« steht für Besonderheit und Substanz einer jeden
theatralen Aufführung. Wenn wir ins Theater gehen uns eine Aufführung unter dem Aspekt der
Vergänglichkeit (des Ephemeren) des Physischen (Leibhaftigen) ansehen und uns darauf einlassen
dem Sterben und dem Tod zuzuschauen überwinden wir gleichsam die körperlichen Grenzen. Wir
sind ebenso wie eine Theateraufführung vergänglich in unserer physischen Präsenz. Auf vier
Lektüreebenen findet in diesem Band eine Annäherung daran statt: Es geht um einen an der Praxis
orientierten schauspieltheoretischen Diskurs und einen theateranthropologischen Beitrag. Eine
grundlegende theaterhistoriographische Aufbereitung im Rahmen derer die Theaterformen
-strukturen und Visionen der Theatermacher_innen Ariane Mnouchkine Carmelo Bene und Jerzy
Grotowski im Mittelpunkt stehen führt in letzter Konsequenz zu theaterphilosophischen und
existentiellen Fragen nach Leben Sterben und Tod.