Trotz des immensen Beitrags den der Soziologen Max Webers zum Verstehen moderner
Individualität unter den Bedingungen gesellschaftlicher Rationalisierung geleistet hat wurde
sein Verhältnis zur Nachbardisziplin Psychologie bisher wenig beleuchtet. Die Erträge von
Webers Auseinandersetzung mit den affektiven irrationalen und idiosynkratischen Kehrseiten des
Zivilisationsprozesses stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Die Aufsätze loten diese Position
aus indem sie Webers Rezeption der Psychologie seiner Zeit untersuchen seine eigene Theorie
des psychologischen Verstehens rekonstruieren und die biographische Dimension des depressiven
Leidens an der Rationalisierung in Webers Leben und Krankheit ergründen. Grundlagen einer
psychologischen Handlungs- und Verstehenstheorie