Über die Untersuchungen von Ruth Hoffmanns »Die Schlesische Barmherzigkeit« Kurt Ihlenfelds
»Gregors vergebliche Reise« Utta Danellas »Der Maulbeerbaum« Arno Surminskis »Jokehnen oder
Wie lange fährt man von Deutschland nach Ostpreußen?« und Günter Grass' »Im Krebsgang«
rekonstruiert Frauke Janzen die Entwicklung des bundesdeutschen literarischen
Flucht-und-Vertreibungsdiskurses im Verhältnis zu außerliterarischen Entwicklungen. Ausgehend
vom identitätsstiftenden Potential der Literatur untersucht sie die Ausgestaltung des Themas im
Spannungsfeld der literarischen politischen und publizistischen Diskursebenen. Indem so die
Genese und Entwicklung literarisierter Viktimisierungsstrategien aufgedeckt wird kann die
Autorin die durchgängige Partizipation literarischer Bearbeitungen an einer Konstruktion
deutscher Opferidentität nachweisen. Literarisierungen von Flucht und Vertreibung als Beitrag
zur (bundes)deutscher Opferidentität