Ulrich Oevermann und Fritz Schütze erzählen davon wie sich ihre Arbeit als Soziologen - auch
vor dem Hintergrund ihrer Lebensgeschichte - entfaltet hat und dabei spezifische
Fragestellungen Arbeitsweisen thematische Linien und Forschungsmilieus entstanden sind. Auf
diese Weise werden die komplexen Bedingungen für die Entstehung von zwei Ansätzen (der
Objektiven Hermeneutik und der soziolinguistisch basierten Analyse sozialer Prozesse) sichtbar
die in der rekonstruktiven Sozialforschung bedeutsam geworden sind. Auch die Offenheit und die
Mühsal der damit verbundenen Suchbewegungen werden deutlich. Der Band trägt dazu bei einer
verkürzten und dekontextualisierten Rezeption dieser Ansätze und ihrer Reduktion auf bloßes
Handwerkszeug in einer oftmals von stereotypen Abgrenzungen geprägten Forschungslandschaft
entgegenzuwirken.